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Informationen zur 'Wander-, Kultur- und Wirtschaftskarte
Dachauer Land' für Agenda21-Gruppen, die ein ähnliches Projekt
planen.
Zur Region: Das Dachauer Land ist eine wunderschöne Landschaft,
die noch nicht einmal den meisten hier wohnenden Menschen richtig bekannt
ist. Zum Radeln und Wandern besonders mit Kindern ist sie geradezu ideal.
In diesem Bewusstsein und im Auftrag der Agenda 21 haben die Mitglieder
des 'Arbeitskreises Landkarte' der Kommunalen AGENDA 21 der Gemeinden Vierkirchen,
Petershausen und Weichs diese 'Wander-, Kultur- und Wirtschaftskarte, Teil
Nord-Ost' im Maßstab 1 : 25.000, die eine Gesamtfläche von ca
500 km2 zeigt, geschaffen. Sie wurde auf der Grundlage
der Daten des Bayerischen Landesvermessungsamtes völlig neu gezeichnet.
So entstanden in ca. 2000 Arbeitsstunden Landkarte und Begleitbroschüre
in einem bislang einmaligen Konzept.
1. Die Bildsymbole, welche die Charakteristik jeder Kirche und der kulturhistorisch
wichtigen Bauten zeigen, sollen Kinder begeistern und zum Entdecken der
Region anregen. Die Karte wird dadurch auch lebhafter.
2. Die Aufnahme regionaler Vermarkter(Landwirte, Imker, Baumschulen,
Töpfereien, Sägewerke) und der Gastronomie, die auch durch fröhliche
Pictogramme gekennzeichnet sind, sollen die regionale, nachhaltige Wirtschaft
stärken.
3. Die in der Karte verzeichneten Attraktionen sind durch ein Nummernsystem
(schwarze Punkte kulturell, weisse Punkte kommerziell) in der 60-seitigen
Begleitbroschüre leicht aufzufinden und werden dort erklärt.
4. Die Entfernungsangaben der Wegstrecken erleichtern die Planung einer
Rad- oder Wandertour.
5. Die Geländeschummerung und die Schatten an Waldflächen,
Gewässern und an Besiedlungsflächen verstärken das plastische
Erscheinungsbild dervorliegenden Karte.
Dahinter verbirgt sich eine umfangreiche Philosophie. Ausgangspunkt
war derGedanke zwischen Ökologie, Kultur und Ökonomie eine harmonischen
Verbindung zu schaffen und ins Bewußtsein der Menschen zu bringen.
Eine naturnahe,
lebendige Landschaft und deren wirtschaftliche Nutzung müssen
keine unvereinbaren Gegensätze sein. Nur, wer erkennt, dass eine intakte
Umwelt auf Dauer ein wertvolleres Kapital darstellt als eine denaturierte,
leergefegte Umgebung, wird sich für den Erhalt dieser Landschaft einsetzen.
Die 'Wander- Kultur- und Wirtschaftskarte Dachauer Land, Teil Nord-Ost'
möchte den hier lebenden Menschen und den Besuchern die Schönheit
und den Nutzwert unserer Gegend gleichermaßen aufzeigen. Die Macher
der Karte und Broschüre 'Wander-, Kultur- und Wirtschaftskarte Dachauer
Land, Teil Nord-Ost' erhoffen sich mit ihrem Werk eine Verbreiterung des
Bewußtseins für die Region, eine wirtschaftliche Stärkung
der regionalen Anbieter aus Landwirtschaft und Handwerk, eine stärkere
Beachtung der ökologischen Belange und des Naturschutzgedankens sowie
eine vermehrte, aber auch bewußtere Nutzung der beachtlichen Freizeitressourcen
des Dachauer Landes.
Diese Karte stellt ein Viertel der Region Dachauer Land mit den angrenzenden
Landkreisen dar, deshalb wünscht sich die Arbeitsgruppe der Landkarte
viele Mitmacher in den anderen 3 Teilen der Region und in den zahlreichen
Landkreisen Bayerns. Das umfangreiche Know How dafür muß nicht
mehr neu entwickelt werden. Die Agenda 21 Vierkirchen/ Petershausen/ Weichs
gibt die erarbeiteten Kenntnisse gerne an die daran interessierten Arbeitskreise
weiter und steht
ihnen in allen diesbezüglichen Fragen stets zur Seite.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Wiebke Heider, Tel. 08139-7060,
E-Mail: wiebke.heider@planet-interkom.de
Elke Lamprecht, Tel. 08139-2258, E-Mail: elkelamprecht@gmx.de Hildegard
Schöpe-Stein, Tel. 08137-2531, E-Mail: phschöpe@gmx.de Peter
Doldi, Tel. 08137-690, tagsüber 089/31692-646, E-Mail: p.doldi@redblue.de
Weitere Informationen (nicht zum Lesen
gedacht!)
Vor etwa zweieinhalb Jahren entstand in der Arbeitsgruppe Kommunikation
der 'Kommunalen Agenda 21 Petershausen' die Idee, eine aktuelle Landkarte
mit den wichtigen natürlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten
der Umgebung zu entwickeln. Unabhängig davon wurde in der 'Kommunalen
Agenda 21 Vierkirchen' kurze Zeit danach eine ähnliche Überlegung
angestellt. Eher durch Zufall ergab sich der rasche Kontakt zwischen den
beiden Arbeitsgruppen. Das Konzept aus Petershausen hatte schon eine gewisse
Reife erreicht, die Vierkirchner Agenda 21-Gruppe befand es bei der Präsentation
für gut, so arbeitete man ab sofort zusammen am gleichen Projekt.
Eine Besonderheit dieser Karte sollte die zusätzliche Aufnahme
von landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben, die auf den Absatz
ihrer Waren in der Region angewiesen sind, darstellen. Die Förderung
nachhaltigen Wirtschaftens ist eine der grundsätzlichen Aufgaben der
Agenda 21. Die stärkere Nutzung der in der Region produzierten und
angebotenen Waren trüge
dem exakt Rechnung. Aber das setzt die Bildung eines neuen Bewusstseins
bei den hier lebenden Menschen voraus. Wer an seinem Wohnort in der Region
nur wenig Zeit verbringt, sich nicht mit dem Land und seinen Menschen identifiziert,
wird auch seine Konsum- und Freizeitgewohnheiten schwerlich ändern.
Diese Karte könnte eines der Instrumente sein, die ein Umdenken ermöglichen.
Die näheren inhaltlichen Details dazu sind auf den Folgeseiten dargestellt.
Als an der Jahreswende 97/98 mit der fotografischen Bestandsaufnahme für
die Karte begonnen wurde, war der Eindruck durch die Vielzahl an kulturellen
Kleinodien in einer reizvollen Landschaft überwältigend. Einer
Landschaft, die zwar nicht mit grandiosen Panoramen aufwarten kann, aber
eine heitere Schönheit besitzt, die sich nur dem in ihrer Fülle
zeigt, der sich auf sie
einläßt. Der stete Dialog mit dem Land, in dem man lebt,
das man erlebt und liebt, veranlasst die Menschen, dieses Land auch zu
schützen und zu stärken.
Es ist ihr Land, es ist ihre Region, es ist ihre Heimat. Eine Belebung
der Region steuert auch negativen Folgen der Globalisierung entgegen. Es
bleibt mehr Kaufkraft in der Region und gleichzeitig entsteht auch die
Bereitschaft, die Natur zu erhalten, weil sie als unser wertvollstes Kapital
begriffen wird. Zusätzlich werden viele bewußte Menschen aus
den Ballungsräumen diese Landschaft gerne als eine Möglichkeit
zur Erholung annehmen und die Erzeugnisse unserer Region wertschätzen.
Diesen Prozess können wir durch die Karte verstärken.
Fragen zum Projekt 'Wander-, Kultur- und Wirtschaftskarte Dachauer Land'?
Weshalb wurde dieser Kartenauschnitt gewählt?
Im nordöstlichen Teil des Landkreises Dachau sind die Macher der
allerersten 'Wander-, Kultur- und Wirtschaftskarte Dachauer Land' zuhause.
Es liegt nahe, daß man zunächst etwas mehr Motivation hat, in
seiner nächsten Umgebung mit der Kartengestaltung zu beginnen, ohne
dabei allerdings die Zusammengehörigkeit mit den Nachbarregionen aus
den Augen zu verlieren. Das dargestellte Gebiet reicht weit hinein in die
Nachbar-Landkreise Pfaffenhofen und Freising, was die Attraktivität
der Karte durchaus erhöht.
Welchen Maßstab hat die Karte?
Der besseren Übersichtlichkeit wegen wurde der Maßstab 1:25.000
gewählt. Dadurch sind zum einen die Bildsymbole besser erkennbar und
andererseits bietet sich dem Auge mehr Raum in der Karte umherzuschweifen
und so die Einzelheiten zu entdecken.
War der Erscheinungstermin geplant?
Der bereits seit zweieinhalb Jahren angestrebte und auch exakt eingehaltene
Veröffentlichungstermin war der 1. Mai 2000. Rechtzeitig zum Beginn
der Wander- und Radlsaison sollte die Karte für alle zur Verfügung
stehen.
Wer konnte an der Karte mitarbeiten?
Grundsätzlich jede/r, der daran Interesse hatte, denn dies sollte
von Anfang an ein Gemeinde- und Landkreisübergreifendes Projekt der
Agenda 21 sein, das ganz nebenbei auch viele neue Verbindungen schuf. Bevor
eine Landkarte druckfrisch in die Verkaufsstellen gelangt, sind außer
der rein grafischen Umsetzung sehr viel begleitende Tätigkeiten zu
leisten. Angefangen von der fotografischen Erfassung vieler Objekte über
die direkten karto-/topographischen Situationsrecherchen, die zeichnerische
Erstellung der Karte, Kontakte zu Ämtern, Historikern, Landwirten,
gastronomischen und gewerblichen Betrieben, die Sammlung und Katalogisierung
historischer und technischer Daten bis hin zu Kostenkalkulationen und Abrechnungen
löst sich
die große Aufgabe in zahlreiche, wichtige Einzeltätigkeiten
auf. Einige der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter haben dabei mit Freude
ganz neue Fähigkeiten bei sich entdeckt und sind manchmal förmlich
über sich hinausgewachsen. Wir alle, die an dem Projekt beteiligt
haben viel voneinander und miteinander gelernt.
Welche Gründe gibt es für das etwas andere Aussehen dieser
Landkarte?
Ausgangspunkt war die Überlegung, daß die Karte zwei Grundfunktionen
erfüllen sollte:
1. Das grafische Erscheinungsbild durfte fröhlich sein und kann
dadurch den Benutzern Lust und Neugierde auf die Erkundung unserer Region
machen - Kinder sollen ebenso von den Symbolen angeregt werden - und eine
vereinfachte, plastisch wirkende Darstellung der Geländeformationen
möchte Nähe zur Landschaft erzeugen. Um Raum für die Symbole
zu schaffen, wurde die topografische Aussage der Karte dafür auf ein
notwendiges Maß reduziert.
2. Im Rahmen der Aufgabenstellung der Agenda 21 ist eine Hauptfunktion
der Karte die Stärkung der regionalen Wirtschaft und die Erhaltung
der bäuerlichen Strukturen. Mit den eigens dafür entwickelten
Pictogrammen soll dem Betrachter in der Karte der Weg zu gewerblichen und
landwirtschaftlichen Betrieben gewiesen werden. Was sonst aus kaum einer
Landkarte hervorgeht, will diese zeigen.
Was ist der genaue Nutzeffekt der Landkarte?
Wie schon erwähnt, soll die Landkarte auf die natürlichen
und kulturellen Besonderheiten unserer Region aufmerksam machen und auch
die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Umlandes stärker ins Interesse
vieler Menschen rücken. Sie ist für Erholungssuchende, Wanderer,
Radler, Kulturinteressierte und Konsumenten, die sich aus dem Umland mit
gesunden und natürlich erzeugten Produkten versorgen wollen, gleichermaßen
gedacht. Die Tatsache, dass wir in einer schönen Landschaft mit hohem
Freizeitwert, aber auch mit einer beachtenswerten Wirtschaftskraft leben,
soll damit bewusst gemacht werden.
Wie geht es mit 'Wander-, Kultur- und Wirtschaftskarte Dachauer-Land'
weiter?
Das ist eine ganz entscheidende Frage, mit deren Lösung sich sicherlich
auch die Attraktivität der Region verstärken lässt. Wir
freuen uns schon jetzt auf die Menschen aus den anderen Teilen des Landkreises,
die das bestehende Projekt erweitern und somit lebendig halten wollen.
Der umfangreichen Unterstützung und der Weitergabe des gesamten Knowhows
durch die
Arbeitsgruppe Landkarte aus Vierkirchen/Petershausen/Weichs dürfen
sich diese Initiativen sicher sein. Die Projektmitarbeiter der Landkarte
können von den Agenda 21-Gruppen in ganz Bayern angefordert werden,
um über ihre Arbeitsweise detailliert Rede und Antwort zu stehen.
Wiebke Heider
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